Es wird wieder wärmer, und die ersten Borkenkäfer starten. Ein Grund zur Sorge? Das kommt darauf an. Wer jetzt noch Fichten- oder Kiefernplantagen hat, muss die Insekten fürchten. Sie zeigen nämlich gnadenlos naturferne Zustände auf, sprich: Sie können nur geschwächte Bäume befallen. Und weil die Nadelbäume aus dem hohen Norden stammen, leiden sie hier auch ohne Rekordtemperaturen. Deutsche Sommer sind ihnen zu heiß und zu trocken. So kämpften Fichten und Kiefern schon seit Jahrzehnten ums Überleben. Der Klimawandel verschärft die Lage nun. Das freut die Käfer, die sich munter vermehren. Und weil die Plantagenbesitzer das viele Käferholz kaum noch verkaufen können, setzt nun ein Umdenken ein, ob Buchen und Eichen nicht doch die bessere Alternative sind. Wenn Sie nun meinen, dass diese Trendwende zu Laubwäldern doch schon ein alter Hut ist, so müssen wir leider korrigieren: Bis zum letzten Jahr gingen viele Förster wieder dazu über, junge Laubbäume abzusägen, um Fichten und Douglasien zu fördern. Es machte sogar das hässliche Wort von der „Verbuchung“ die Rede, ganz so, also ob diese Bäume Unkraut wären.
Der Borkenkäfer (speziell der Buchdrucker) ist also nur ein Botschafter für die Rückbesinnung auf natürliche Wälder.