Welchen Einfluss hat vegane Ernährung auf den Wald und das Klima?

Unsere Ernährung kann große Auswirkungen auf den Wald und die Natur haben.

Laut einer Forsa-Umfrage ernährten sich im Jahr 2023 etwa zwölf Prozent der deutschen Bevölkerung vegan oder vegetarisch. Als Flexitarier, die selten Fleisch essen, bezeichneten sich weitere 41 Prozent. Auch die Waldakademie is(s)t vegetarisch. Doch welche Auswirkungen hat eine Umstellung hin zu einer weitestgehend fleischlosen Ernährung für das Klima und unser persönliches Herzensthema, den Wald? Spoiler: Eine Menge! Die wichtigsten Argumente für eine vegane Kost wollen wir hier kurz beleuchten.

Wohllebens Waldakademie

Fleischliche Ernährung schränkt die verfügbare Fläche für den Wald ein

Sehen wir uns zunächst einmal die Flächenverteilung in Deutschland an: Nur etwa 30 Prozent von Deutschland sind von Wald bedeckt, satte 50,5 Prozent der Fläche werden für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Davon fielen 2019 ca. 60 Prozent auf den Anbau von Futtermitteln für Tiere und nur 22 Prozent auf den Anbau pflanzlicher Nahrung. 

Folgende Zahlen sollten wir uns gemeinsam auf der Zunge zergehen lassen: Rindfleisch benötigt etwa 12,5 Quadratmeter Fläche pro 1.000 Kilokalorien, Hühnerfleisch 5,5 Quadratmeter und Schweinefleisch 2,8 Quadratmeter. Dahingegen werden für die gleiche Kalorien-Menge an Brot 1,2 Quadratmeter und bei Kartoffel sogar lediglich 0,2 Quadratmeter Fläche belegt. 

Hinzu kommt: 2022 betrug der pro-Kopf-Verzehr von Fleisch etwa 52 Kilogramm; die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt im Schnitt nicht mehr als 23,5 Kilogramm. Würden sich alle Deutschen gesundheitsbewusster und gemäß dieser Empfehlungen ernähren, berechnete der WWF ein Potenzial von etwa zusätzlichen 3 Millionen Hektar für Wald und Natur; eine sehr pflanzenbasierte vegetarische Ernährung würde 7,59 Millionen Hektar mehr bedeuten und wären wir alle Veganer, hätten Wald und Natur satte 8,15 Millionen Hektar mehr Platz in Deutschland!

Tierische Ernährung verursacht hohe Treibhausgasemissionen

Gerade auch unter dem Aspekt der Kohlenstoffspeicherung ist dieses Flächenpotenzial relevant. Wälder und Moore, die auf den freiwerdenden Flächen entstehen könnten, sind in der Lage, deutlich mehr Kohlenstoff zu speichern als Weiden oder gar Ackerflächen. Dieser Aspekt kommt in gängigen Berechnungen für die Klimawirkung unserer Ernährung häufig zu kurz.   

Das Umweltbundesamt beziffert den durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß je Einwohner*in im Jahr 2017 auf 11,2 Tonnen, wovon 1,74 Tonnen auf die Ernährung fallen. Darin ist jedoch der Aspekt der Entwaldung bzw. potenziellen Wiederbewaldung nicht enthalten. Würde der gesamte durchschnittliche Fleischverbrauch der Deutschen mit Rindfleisch gedeckt, müssten hierfür alleine knapp 9 Tonnen CO2-Äquivalent angerechnet werden. Ein Mix aus Rinder-, Schweine- und Hühnerfleisch würde etwas weniger Emissionen bedeuten. Es gibt allerdings noch andere Faktoren, die die Emissionen grundsätzlich wieder erhöhen würden, wie z.B. die Abholzung tropischer Wälder für den Anbau von Futter-Soja.

Natürlich erfordert auch der Anbau von Gemüse und Getreide landwirtschaftliche Flächen, doch der Bedarf ist deutlich geringer als der von z.B. Eiern oder Milchprodukten. 

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Fleischliche Ernährung verursacht einen hohen Wasserverbrauch

Auch was den Verbrauch von Wasser angeht, liegt eine fleischliche Ernährung ganz weit vorne: Der Wasserfußabdruck pro Kalorie ist beispielsweise bei Rindfleisch etwa zwanzigmal so groß wie der von Getreide. Klar ist: Wer seinen Fleischkonsum einschränkt, reduziert damit zugleich den weltweiten Wasserverbrauch – in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je. 

Fazit: Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Klima und den Wald!

Es ist uns ein Anliegen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Wald- und Klimaschutz auf unserem Teller beginnt. Dabei geht es in erster Linie natürlich nicht darum, Menschen, die gerne Fleisch essen, diesen Konsum zu verbieten. Auch eine Reduktion, die durch einen verantwortungsvolleren Konsum entstehen kann, kann einen wichtigen Teil zum Klimaschutz beitragen und ein wichtiges Signal an die Industrie senden. Denn klar ist: Auch wenn jede*r von uns durch die Entscheidung, was auf dem Teller landet, einen Teil zum Klimaschutz beitragen kann, nimmt das nicht die Politik und die Industrie aus der Verantwortung.  

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