Wie du Hainbuchen und Rotbuchen unterscheidest

Was ist der Unterschied zwischen Hainbuche und Rotbuche? Das erklären wir dir!

Achtung Verwechslungsgefahr!

Auf euren Waldspaziergängen fragt ihr euch sicher das ein oder andere Mal welchen Baum ihr da gerade vor der Nase habt. Während die Unterscheidung zwischen Buche, Eiche oder Ahorn recht einfach ist, fällt es uns bei vermeintlich verwandten Baumarten etwas schwerer.
So zum Beispiel bei der Rotbuche und Ihrer halben Namensvetterin der Hainbuche (auch Hage- oder Weißbuche), die sich zwar ähneln, aber bei genauerer Betrachtung doch erkennbare Unterschiede aufweisen.
Bereits unsere Vorfahren glaubten, dass die beiden Arten miteinander verwandt sind. Kein Wunder also, dass diese Erzählung noch heute kursiert. Wir helfen euch dabei die beiden Arten in Zukunft zweifelsfrei auseinanderzuhalten. Baumexperte Patrick stellt euch in unserem neuesten YouTube-Video die wichtigsten Fakten vor.

Der Stamm der Rotbuche ist glatt und gräulich und wird erst ab einem hohen Baumalter von 140 Jahren etwas runzlig. Genau wie bei uns Menschen zeigt sich dann im Äußersten das gelebte Leben. Die in jungen Jahren glatte Oberfläche erlaubt einen einfachen Abfluss des in der Krone gesammelten Wassers. Ihre besonderen Fähigkeiten in der Regulation ihres Wasserhaushalts ermöglichen ihr eine stets kühle und feuchte Umgebung, die nicht nur für sie selbst, sondern auch für alle anderen Lebewesen um sie herum ein wahrer Genuss ist. 

Zwei Drittel der deutschen Landesfläche wären natürlicherweise von der Rotbuche bedeckt. Aufgrund Ihres großen Verbreitungsgebietes ist die Art schlicht als ‚Buche‘ bekannt und wird von den meisten nicht als Rotbuche betitelt. 

In unseren Breiten bildet die Buche Ökosysteme mit eigenem Mikroklima - wenn man sie denn lässt! 

Patrick liebt das urige Aussehen der Hainbuche, das ihr vor allem durch die rissige Rinde verliehen wird. Mit steigendem Alter entsteht diese Struktur und wird über die Jahre immer deutlicher. Durch die Einkerbungen und Erhebungen sieht der alternde Baum zunehmend verwunschen und wild aus. Heute kommt die Hainbuche, die übrigens zu den Birkengewächsen gehört, häufig als Hecke, in Gärten oder in freien Landschaften vor. Sie fühlt sich aber auch in intakten Buchenwäldern wohl. 

Laut einschlägiger Literatur hat sie bei einer stattlichen Höhe von 25 Metern ihr Maximum erreicht. Patrick schwört jedoch schon 30-Meter-Riesen entdeckt zu haben. Nicht nur der Stamm und die Rinde sind Anhaltspunkte für die Zuordnung zur korrekten Art. Vielsagend ist auch das Laubwerk der Bäume: Während die Rotbuche glatte Blätter ohne gesägten Blattrand und Zacken aufweist, haben die Blätter der Hainbuche gezackte und gesägte Ränder. Gemeinsam haben beide Arten die ovale Grundform und die Blattgröße. 

Es ist jedoch Vorsicht geboten: einzelne Rotbuchen passen sich scheinbar gerne dem äußeren Erscheinungsbild der Hainbuche an und haben einen leicht gesägten Rand. Es scheint als setze die Hainbuche Baum-Beautystandard, die zum Nacheifern anregen.

Wir fassen also zusammen, dass sich angehende Baumbestimmer*innen bestenfalls den Stamm und die Blätter genauer ansehen. Sicher spürt auch ihr bei der korrekten Klassifizierung eine Freude und erprobt eure Fertigkeiten beim nächsten Waldbesuch. 

Besteht weiterhin Verwechslungsgefahr? Dann empfehlen wir euch unseren Online-Kurs "Bäume bestimmen", in dem ihr die Merkmale von 25 verschiedenen Baumarten kennenlernt:

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