Schleimpilz – klingt irgendwie eklig, fies und nicht sehr spannend. Doch hinter diesem wenig schmeichelhaften Namen verbirgt sich ein Lebewesen mit ungeahnten und nahezu menschlichen Fähigkeiten. Die Biophysikerin, Prof. Dr. Karen Alim, die aktuell an der Technischen Universität München forscht, nimmt uns in dieser Podcast-Folge mit in die faszinierende Welt der Schleimpilze.
Obwohl sie den Pilz im Namen tragen, haben Schleimpilze eigentlich nicht viel mit Steinpilz, Fliegenpilz und Co. gemein. Allein ihre äußere Erscheinung erinnert an kleine Pilzfruchtkörper, die von einer glänzenden, schleimigen Schicht überzogen sind. Ihre Farbpalette reicht dabei von weißlich, über knallgelb bis hin zu Lila, sodass Schleimpilze zum Teil richtig Farbe in den Wald bringen. Im feucht-kühlen Schatten großer Baumriesen und umgeben von reichlich Nahrung in Form von Totholz und heruntergefallenem Laub, fühlen sich die ausdauernden Knilche so richtig wohl. Auch wenn der Wald vielen Schleimpilzen ein optimales zu Hause bietet, kann man sie überall auf der Welt, sogar an der nördlichsten Spitze der Antarktis, finden.
Die widerstandsfähigen Anpassungskünstler zählen zu den ältesten Lebensformen auf der Erde, deren Bauplan bereits seit 100 Millionen Jahren gleichgeblieben ist: eine einzige Zelle, die über abertausende Zellkerne verfügt.