Für Flächen in Deutschland, die bereits als Wald gelten, erhalten die Eigentümer umfassende staatliche Subventionen für Baumpflanzungen, den Umbau von Nadelwald in Mischwald sowie weitere Aufforstungsmaßnahmen.
Selbst nach einem Kahlschlag abgestorbener Fichtenmonokulturen gibt es diese Subventionen. Dabei entsteht der ökologische Schaden erst durch die Befahrung der Flächen mit schwerstem Gerät und die Beseitigung der toten Bäume, die der nachfolgenden Baumgeneration wertvollen Schatten spenden und Wasser speichern würden. In Bezug auf den Borkenkäfer stellen die abgestorbenen Fichten dabei keinerlei Gefahr mehr dar.
Eine Unterstützung von Aufforstungsprojekten auf solchen Flächen macht demnach keinen Sinn, da die Maßnahmen ohnehin durchgeführt und finanziert werden und nicht für die Entstehung von zusätzlichen Waldflächen sorgen.
Was in Deutschland alles zum Wald zählt kann im Wesentlichen dem Bundeswaldgesetz entnommen werden. Hiernach gelten sogar kahlgeschlagene Flächen als Wald. Auch ohne menschliches Zutun würden sich innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Bäume und unterschiedlichste Baumarten auf diesen Flächen ansiedeln, sodass nach und nach ein intaktes Ökosystem entsteht. Um dem Wald hier zu helfen, kann man sich also eigentlich einfach bequem zurücklehnen, der Natur bei der Arbeit zuschauen und gleichzeitig Kosten und Aufwand sparen.
Selbst wenn hier, wider Erwarten, von alleine keine Bäume wachsen, sind Waldbesitzende sogar gesetzlich dazu verpflichtet, kahle Flächen wiederzubewalden. Aufforstungsprojekte mit dieser Intention stellen daher keine zusätzliche Hilfe für den Wald, sondern vielmehr eine zusätzliche wirtschaftliche Hilfe für die Waldbesitzenden dar.
In Naturschutzgebieten soll sich die Natur nach Lust und Laune entfalten dürfen. Zudem sollten auch wertvolle Biotope ohne Schutzstatus erhalten werden. Es ist daher nicht sinnvoll, in diesen Gebieten Bäume zu pflanzen.
Unterstützungswürdige Aufforstungsprojekte beschränken sich also auf Flächen, auf denen bislang noch kein Wald wächst. Sie sorgen somit wirklich für mehr Wald in Deutschland.