Landläufig hält sich die Meinung: Ein harter Winter reduziert die Insektenzahl kräftig. Das stimmt aber nicht - sonst müssten die kleinen Tiere schon längst ausgestorben sein, denn kalte Winter waren früher die Regel. Und denkt an den hohen Norden: In Lappland mit der strengen Kälte gibt es im Sommer besonders viele Mücken. Was schwieriger ist, sind nass-warme Wintermonate. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt können sich Pilze und Bakterien gut vermehren; dadurch werden die überwinternden Käfer, Fliegen und Mücken leicht krank.
Kälte hingegen parieren sie einfach. So friert sauberes Wasser ohne Kristallisationskeime in winzigen Mengen teilweise erst unter minus 20° C. So etwa in Blattläusen, die dadurch keinerlei Probleme mit Frost haben. Bei den größeren Marienkäfern klappt das nicht mehr; sie müssen vorher ordentlich auf Toilette, um das Körperwasser zu säubern. Und dazu gibt es noch einen Schuss Glycerin als Frostschutz - dann klappt's auch mit dem Aufwachen im nächsten Frühjahr.